Ich habe gerade mit letzter Kraft zwei schwere Taschen auf den Bahnsteig geschleppt, gefährlich wankend auf den dünnen Stelzen meiner Stöckelschuhe. Ich setze mich erschöpft auf die Bank und beobachtete voller Neid, wie eine kleine, dünne Taube mit dem Kopf wiegend den Bahnsteig entlangspazierte, dann unvermittelt aufhüpfte und losflog. Erst auf den nächsten, dann auf den übernächsten Bahnsteig. Über acht Gleise hinweg, in wenigen Sekunden.
Ich dachte, dass ich auch gerne einfach so aufhüpfen und losfliegen würde. Ganz spontan, unbeschwert und ohne, dass mir danach die Arme schmerzen.
Und dann fiel mir ein… achja. Die Taube hat ja keine Taschen.
Ein schönes Bild!
Aber …. die Taube trägt nicht nur keine Taschen, sondern sie leidet auch nicht an deren Inhalt!
Wer eine empfindsame Seele hat, unterschätzt vielleicht oft, was Missverstandenwerden und die darauf folgende äußere Ablehnung innen anrichten können und wie sehr man die Verletzungen tatsächlich mit sich herumschleppt, ohne das zu wollen und ganz abstellen zu können. ME/CFS als neurogene Autoimmunerkrankung und das damit verbundene Fatigue-Syndrom könnten damit zusammenhängen, möglicherweise auch auf der Basis einer genetischen Anlage zu großer Empfindsamkeit – was eigentlich als Stärke und durchaus im besten Sinne zu verstehen ist., aber gerade auf dem politischen Parkett auch zu einer Überforderung der spezifischen Resilienz führen könnte.
Lösung : ?? noch gütiger mit Dir selbst sein? Gedankliche Heilung in diesen Bereich schicken? Spezifische Resilienz üben?
Wie auch immer: auf keinen Fall verzweifeln! Besserung wird kommen…..
Herzlich mit weihnachtlichen Grüßen
R.H.