Wir haben uns im Februar getroffen,
Und gleich begann es uns hinfortzureißen
Und sofort brannten Lichterloh die Seelen
Und „Februar“ sollt unser Leben heißen.
Wir trafen heimlich uns am Valentinstag
Und tauschten mit den Blicken heiße Worte,
Und lasen Zeichen in dem kleinsten Zufall
Und träumten uns zu zweit an ferne Orte.
Wir sprachen der Versprechen viel zu viele
Und wollten von einander niemals weichen.
Wir sprachen uns zuletzt am Aschermittwoch
Und sogar darin lese ich ein Zeichen.
Anukis
Anukis, göttliche Gazelle
Die Du für ewiglich
Des Nils geheimnisvolle Quelle
Beherrschst, erhöre mich:
Du, der ich diente, einst und zuvor –
Steige aus der Versenkung empor!
Und wenn Du vormals auch von Ferne
Mit zugeneigtem Geist
Mir freundlich, liebevoll und gerne
Glück und Gedeih verheisst:
Du, hehre Göttin, stehe mir bei –
Mitstreiterin für immerdar sei!
So komme doch herbeigeflogen
Im Streitwagen der Nacht
Von wilden Springböcken gezogen
In schrecklich schöner Pracht:
Du aber, halte dieses Gespann–
Höre mein leises Flehen nun an!
An meiner Seite lasse nieder
Dich lächelnd voller Gunst
Und webe unsingbare Lieder
Mit Deiner Sangeskunst:
Du, deren Klang mich früher erfreut –
Rufe ich heute klagend erneut!
„Was wünschst Du Dir, dass es geschähe
In Deiner Narretei
Aus Furcht vor allzugrosser Nähe
Entfliehst Du Liebelei?
Ich weise Dir den richtigen Pfad –
Göttinnen unvergleichlicher Rat!“
„Auch wenn Du fliehst, wirst Du bald hören
Und alle Zweifel sind
Nichts mehr, um Dich noch zu verstören
Als Schatten in dem Wind:
Ich werde lieben, so wie auch Du –
Wende mir Deine Zuneigung zu!“
Komm zu mir, flüchtige Verehrte
Erlöse meinen Sinn
Was ich zuvor in mir begehrte
Vergehe nun dahin:
Du, die mich einzig jemals versteht –
Höre auf mein geheimes Gebet!